© Förderverein Arycan Gran Canaria e.V.
Ende der Zusammenarbeit mit dem „Hundezuhause“
FÖRDERVEREIN ARYCAN Gran Canaria e.V.
Inge Königstein-Kraus vom Hundezuhause in Grevenbroich hat die Zusammenarbeit mit Andrea und Arycan beendet. Wir möchten uns vorab recht herzlich für die Zusammenarbeit in den letzten Jahren bedanken! Viele viele Hunde verdanken ihr ein neues Leben! Dafür kann man Frau Königstein-Kraus gar nicht genug danken. Auch wenn die Zusammenarbeit nun leider mit Querelen (die wir gerne vermieden hätten) endet, hat sie doch unsere volle Hochachtung und wir wünschen ihr und den Hunden, die in Zukunft von ihr vermittelt werden können, alles Gute. Aufgrund des Textes, über die Gründe der Beendigung der Zusammenarbeit, der auf der Homepage des Hundezuhauses veröffentlicht wurde, und aufgrund dessen wir mehrere Nachfragen bekommen haben, sehen wir uns allerdings gezwungen, Stellung beziehen.
Eigentlich wollten wir auf diese „Interna“ nicht explizit eingehen… Auch das wurde uns oft zum Vorwurf gemacht – dass wir zu viel davon berichten, was hinter den Kulissen passiert. Wir sind aber immer schon der Meinung gewesen, dass Transparenz im Tierschutz mit das Wichtigste ist, dass die Menschen, die einen Teil ihres sauer verdienten Geldes an die Tiere abgeben, auch sicher sein sollen, dass das Geld bei den Tieren ankommt! Aufgrund dessen veröffentlichen wir auch jedes Jahr unseren Geschäftsbericht, in dem jeder Einnahmen und Ausgaben nachvollziehen kann – und bei Fragen dazu stehen wir auch gerne zur Verfügung! Wir wollen auch keine schmutzige Wäsche waschen, sehen uns aber durch diesen Text dazu gezwungen kurz Stellung zu nehmen! Als der Förderverein ins Leben gerufen wurde, haben wir versucht, auch Frau Königstein-Kraus so gut es ging zu unterstützen. Sei es bei Fahrten zum Flughafen, bei der Buchführung, beim Reinigen und Verschicken der Boxen, mit Texten für ihre Homepage, beim Gestaltung von Kalendern, etc. Als Team versucht man halt sich gegenseitig zu helfen… Aber wir können leider nicht für einen Großteil der Kosten aufkommen. So haben wir im Kalenderjahr 2017 den Boxenrückversand übernommen. Nach einem Eintrag in unseren News (nachzulesen im Archiv – 12.12.2016), der nicht als Kritik an ihr sondern mehr an der Post gedacht war, fühlte sich Frau Königstein-Kraus zum ersten Mal angegriffen. Dass danach jedoch eine Spende in Höhe von 300 € auf dem Konto des Fördervereins zur Wiedergut- machung eingegangen sein soll, lässt sich auf unseren Konten leider nicht nachvollziehen. Danach erfolgte bis April kein Boxenrückversand mehr, so dass Andrea schon in ernste Probleme geriet. Aufgrund dessen bekamen wir eine Spende von 300,00 € von ihr um sofort neue Boxen kaufen zu können, damit die Hunde fliegen konnten. Um das Problem aber auch mittelfristig zu lösen, haben wir angeboten, die Boxen abzuholen und zu verpacken. Dieses Angebot wurde gerne angenommen und es wurde uns zugesagt, dass das Hundezuhause selbstverständlich für alle Kosten des Versands aufkommt. Im Kalenderjahr 2017 haben wir es dann leider versäumt, die Pakete genau zu trennen. Wir haben dann Anfang 2018 mit Frau Königstein-Kraus einen „Pauschalbetrag“ für ihren Anteil an den Versandkosten geschätzt. Diese 600,00 € wurden von ihr als Spende an den Förderverein überwiesen. Natürlich waren wir sehr dankbar über die Spende des Hundezuhauses, aber damit konnte nur ein Teil der Transportkosten gedeckt werden. Dass wir viele Pakete verschicken ist richtig, aber wir haben auch entsprechende Versandkosten – allein 2.599,00 € in 2017. Anfang 2018 hatten wir mit jeder Menge Ausgaben zu kämpfen. 9.100,00 € Ausgaben standen bis April 7.400,00 € an Einnahmen gegenüber. Darunter die Flugkosten mit gut 1.400,00 €, Transportkosten Boxen und Spenden 963,00 €, Kosten für die Tiere auf der Insel 2.140,00 € und allein für Medikamente fast 4.500 €. Aufgrund dessen haben wir Frau Königstein-Kraus dann in einer Mail gebeten, ihre Zusage, für die Transportkosten der Boxen der von ihr vermittelten Tiere zu übernehmen, einzuhalten und uns die Kosten für die Pakete und den Versand von mehreren Boxen per Flugzeug zeitnah zu erstatten. Die Worte „Rechnung und Vorkasse“ fielen in folgendem Zusammenhang: „Anbei die Rechnungen von Tomba-Express… leider ist unser Konto zur Zeit mehr als leer und wir können nicht länger so lange in Vorkasse gehen…“ Für 15 Boxen entstanden Kosten in Höhe von 290 €, die dann nicht vom Hundezuhause übernommen wurden, sondern für die wir eine großzügige Spende erhielten. Warum dies allerdings soviel „Wirbel“ verursachte, ist uns nicht ganz begreiflich. Wenn es doch eine Kostenbeteiligung in Höhe von 600 € p.a. hätte geben sollen, wären 290 € für die Boxen von November bis April gar nicht so viel mehr gewesen? Wer die „angriffslustige“ Mail von der die Rede ist, lesen möchte, darf sich gerne bei uns melden. Wir leiten sie gerne weiter. Ebenso darf jeder gerne Fragen zu unserer Buchführung stellen – und wir sind auch gerne bereit, Einblick in die gesamten Unterlagen zu gewähren. Wir haben nichts zu verbergen! Für alle Kosten auf der Insel (Medikamenten, Behandlungen, etc.) und dann noch zusätzlich alle Transportkosten können wir aber alleine als kleiner Verein mit wenigen Mitgliedern leider nicht aufkommen. Um die Hunde kostendeckend nach Deutschland zu bekommen, benötigen wir einen Anteil von mindestens 200,00 € an der Schutzgebühr. Und auch das Kastrationsprojekt verschlingt einen riesigen Batzen Geld – bei ca. 115-125 Tieren im Monat kann man sich leicht ausrechnen welcher Betrag da zusammenkommt, denn allein mit den Gehalt der Tierärztin ist es ja auch nicht getan. (An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Paten des Kastrationsprojektes) Wir wissen natürlich, dass auch in Deutschland zum Teil noch erhebliche Kosten auf den Pflegestellen entstehen und wir erwarten auch gar nicht, dass die komplette Aufwandsentschädigung ins Ausland weitergeleitet wird.
Wir sind wirklich mehr als dankbar, dass wir Vermittlungspartner oder Pflegestelle haben, die einen Großteil der Kosten für die Fellnasen in Deutschland übernehmen. Dafür noch einmal ganz herzlichen Dank! Es ist für uns nicht selbstverständlich, dass die Pflegestellen neben ihrer Arbeit auch noch einen Teil der Kosten übernehmen und ein einfaches DANKE reicht auch nicht aus! Aber leider sind wir finanziell nicht in der Lage noch mehr zu leisten. Dadurch das Gran Canaria eine Insel ist, müssen die Hunde zwangsläufig mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen. Sie müssen dann noch am Flughafen abgeholt werden… zum Glück haben wir „Flughafendienste“, die neben ihrer Zeit auch noch Benzin und Parkgebühren tragen. (Auch dafür immer wieder DANKE) Der Rücktransport von Boxen und Sachspenden ist dank „Inselzuschlag“ bei der Post auch teuer. In ein Paket passen aufgrund von Beschränkungen bei Maßen und Gewicht max. 3-4 kleinere Boxen. Größere müssen per Flugzeug transportiert werden. Pro Paket zahlen wir mit Porto und Verpackungsmaterial mind. 50€. Da kommt natürlich einiges zusammen übers Jahr. Hunde aus Rumänien z.B. können mit einem „Sammeltransport“ nach Deutschland gefahren werden, ebenso kann ein ganzer LKW mit Boxen und Material relativ kostengünstig wieder auf dem Landweg zurückfahren. Allein der Transport der Tiere zur Pflegestelle oder zum übernehmenden Tierheim ist damit viel günstiger. Dazu kommt, dass hinter manch einer Organisation jede Menge Unterstützer stehen. Gerade über die Smeura, dieses riesige Tierheim mit über 5000 Hunden, wurde ja auch bereits mehrfach im Fernsehen berichtet. Wir freuen uns wirklich auch für jede rumänische, spanische, italienische, deutsche… Fellnase, die ein neues Zuhause findet! Und wir können gut verstehen, dass auch Pflegestellen und Tierheime kostendeckend arbeiten müssen und nicht unbegrenzt ihr privates Vermögen einbringen können. Wenn man dann Hunde vermitteln kann, die genauso sehr ein Zuhause verdient haben, die genauso süß sind, die ebenso geimpft, gechipt und kastriert sind - bei denen aber der übergebende Verein keinen oder nur einen geringen Anteil an der Schutzgebühr haben will, ist es selbstverständlich, dass man überlegen muss, ob man nicht dann lieber diese Hunde aufnimmt. Jeder, der ehrenamtlich arbeitet, muss zusehen, mit den vorhandenen finanziellen Mittel auszukommen – ansonsten geht man irgendwann unter :o( Dafür muss man auch jedes Verständnis haben, aber man sollte es auch ehrlich aussprechen! Dass unsere News (und es sind UNSERE, nicht nur die von Natascha, auch wenn sie zugebenermaßen am meisten schreibt, aber sie werden in der Regel von mind. vier Augen vor Veröffentlichung gelesen!) und die Transportkosten für den Rückversand der Boxen (die bereits seit Jahren so mit Andrea vereinbart waren – lange bevor es den Förderverein gab…) die alleinigen Gründe für die Aufgabe einer langjährigen Zusammenarbeit sein sollen, stimmt uns traurig. Über all das hätte man reden können… wir wissen bis heute noch nicht, welche News (außer dem Paket-Eintrag) denn so provokativ und ärgerlich gewesen sind? Es wäre schön gewesen, man hätte darüber vernünftig reden können… Zum Glück laufen auch die Adoptionen auf Gran Canaria sehr gut. Viele der Tiere, die in der Auffangstation landen, werden vor Ort vermittelt oder von Tierschutzorganisationen übernommen. Natürlich werden wir auch weiterhin versuchen, für so viele Hunde wie möglich ein Zuhause in Deutschland zu finden. Wir werden nur auch andere Wege suchen müssen – und bestimmt auch finden. Eure Ideen und Vorschläge dazu sind uns jederzeit herzlich willkommen! Ebenso sind wir über Anregungen oder Kritik froh, wenn Euch irgendetwas nicht gefällt… sei es an der Homepage oder an etwas anderem. Wir tun unser Bestes, sind aber sicher keine perfekten Autoren oder Grafiker. Wir sind immer froh, wenn wir auf Fehler hingewiesen werden. Auch wenn jetzt vielleicht unsere „Vermittlungszahlen“ dadurch geringer ausfallen werden, bleibt es doch dabei, dass Andrea auf Gran Canaria in den letzten Jahren wahnsinnig viel erreicht hat. Für jeden vermittelten Hund rettet sie dessen Welt – aber mit jeder Kastration werden unzählige Tiere vor einem schlimmen Leben „gerettet“ indem sie gar nicht erst geboren werden! Die armen Fellnasen, die nach Leid und Entbehrungen in der Auffangstation, dann ein tolles Leben in Deutschland bekommen, sind ganz sicher auch die Motivation um weiterzumachen. Aber langfristig etwas an der Situation vor Ort zu ändern, ist das, was mehr als wichtig ist! Noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Pflegestellen für das, was sie bisher getan haben – und auch schon vorab für alles, was sie noch tun werden :o) Aber das größte Danke wieder einmal an Andrea für ihre unermüdliche Arbeit auf der Insel! Denn „Nur Hunde nach Deutschland zu holen“, kann keine Lösung sein. Der deutsche Tierschutzbund hat einen tollen Bericht veröffentlicht, der die Wichtigkeit von Aufklärungsarbeit und Kastrationen nochmal deutlich macht! https://www.tierschutzbund.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Broschueren/Tierschutz_im_Ausland.pdf